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Die erste Besiedlung des Gebietes fand schon während der Steinzeit statt, wie Funde an der Werre belegen. Vermutlich jagten die Neandertaler hier Mammuts und Renwild. In den Urkunden findet sich die erste Erwähnung des Ortes am 11. November 1251, es werden neben anderen Lokalitäten auch zwei Höfe zu Jerxen benannt. Orbke findet sich zum ersten Mal in Dokumenten aus dem Jahre 1343. Am 15. Juni 1343 verkauften die Brüder Heinrich, Konrad und Reinhard, genannt Weyuth (Wend) mit Bewilligung ihrer Mutter Adelheid ihrem Ohm Rembert von dem Busche für seine Lebenszeit auf ihrem Hofe zu Ondorpe (Orbke) fünf Malt Roggen und acht Malt Hafer. Im Jahre 1728 zeigt eine Karte vier Höfe am Ötternbach nebst sieben Höfen an der Werre, das zwölfte Gehöft entstand erst 1816. Von dieser Zeit als Bauerndorf zeugen auch heute noch die alten Höfe entlang der Orbker Straße und der Klüter Straße, an deren Torbögen sich kunstvoll gestaltete Inschriften finden.

Flugtag
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Ein besonderes Ereignis, vor allen Dingen zur damaligen Zeit, hatte sich in Jerxen-Orbke auf der Jerxer Heide am 15. Oktober 1911 zugetragen. Der Detmolder Rennverein hatte in Verbindung mit der Berliner Gesellschaft für Luftschifffahrt und Flugwesen e.V. einen Flugtag auf der Rennbahn organisiert. Hochkarätige Piloten waren angesagt, um ein Schau- und "Passagierfliegen" vorzuführen.
Unter anderem hatte sich die erste deutsche Fliegerin Melli Beese für die Veranstaltung gemeldet. Sie hatte mit 25 Jahren am 13. September 1911 ihr Flugzeugführerpatent in Johannisthal bei Berlin erhalten. Da Nebel und Windböen während des Flugtages in Detmold aufkamen und tausende von Schaulustigen die Zäune durchbrachen, als Melli Beese auf einer Rumpler-Taube gerade starten
wollte, brach Sie den angekündigten Flug ab.
Weitere Texte können dem Programm entnommen werden. Dieser Flugtag war in der Geschichte von Jerxen-Orbke ein Ereignis, das sich bis zum heutigen Tage nie wiederholt hat.
Ein besonderer Dank geht an das Staatsarchiv Detmold. Das hier archivierte und einzigvorhandene Programmheft von diesem Flugtag ist von den Mitarbeitern 1:1 kopiert worden.
So hatte der Heimatverein damit die Möglichkeit, dieses seltene Exemplar durch diese Internetseite der Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich zu machen.

 

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Staßenbahn
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Nach mehrjähriger Planung wurde am 15. Mai 1897 die landesherrliche Genehmigung erteilt, in Detmold ein Straßenbahnnetz zu errichten. Den Auftrag zum Bau erhielt die Firma Kummer & Sohn, die sich auf den Bau von Kleinstadtstraßenbahnen spezialisiert hatte. Am 09. Februar 1900 wurde die Lippische Elektrizitäts-Aktiengesellschaft (LEAG) gegründet, die den Betrieb der Straßenbahn in Detmold übernahm. Zum Vorstand der LEAG gehörten Ferdinand Wessel (Detmold) und Alfred Schulte (Neugrund bei Dresden). Die Eröffnung erfolgte am 01. März 1900 mit den beiden Linien:
Detmold, Postamt --- Centrale --- Schmiedeberg (Berlebeck); 6,5 km und
Detmold, Postamt --- Centrale --- Frische Quelle (Hiddesen); 4,0 km.


Im Jahr 1928 hatte das Streckennetz der PESAG seine größte Ausdehnung (ca. 80 km) erfahren. In Lippe wurden von der PESAG die folgenden Linien betrieben:

  • Linie 2: Paderborn, Hauptbahnhof --- Detmold, Bahnhof (36,7 km),

  • Linie 2b: Paderborn, Hauptbahnhof --- Schlangen (13,8 km),

  • Linie 2d: Detmold, Bahnhof --- Horn, Markt (10,2 km),

  • Linie 3: Detmold, Bahnhof --- Hiddesen (5,0 km),

  • Linie 4: Detmold, Markt --- Berlebeck (6,6 km),

  • Linie 5: Horn, Markt --- Bad Meinberg (4,0 km),

  • Linie 7: Horn, Markt --- Blomberg, Markt (15,6 km) und

  • Linie 8: Detmold, Bahnhof --- Pivitsheide (6,8 km).

zu Beginn der fünfziger Jahre wurde die Entscheidung getroffen, den Verkehrsbetrieb der PESAG schrittweise auf Omnibusverkehr umzustellen - zunächst im lippischen Teil:

  • Linie 7: Horn, Markt --- Bad Meinberg (03. September 1951),

  • Linie 2: Horn, Markt --- Schlangen (17. März 1953),

  • Linie 2: Horn, Markt --- Detmold, Bahnhof (24. Mai 1954),

  • Linie 8: Detmold --- Pivitsheide (08. August 1954),

  • Linie 3: Detmold --- Hiddesen (15. August 1954) sowie

  • Linie 4: Detmold --- Berlebeck (15. August 1954).

Am 15. August 1954 endete damit der Straßenbahnbetrieb in Detmold

weitere Informationen:

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Schule

Die Grundschule (Oetternbachschule)

Jerxen-Orbke erhält eine Schule

1888 bildeten die Vertreter der Dorfschaften, Hofzimmermeister C. Friedrich Gehring für Jerxen und Bauer Heinrich Bekemeier für Orbke, eine eigene Schulgemeinde. Am 19. März 1888 informierten sie die Dorfbewohner mit einem Brief über die Idee eines Schulbaus.
Am 23. März 1888
stellen die Dorfvorsteher Bekemeier und Gehring den Antrag für den Schulbau an das Konsistorium in Detmold.
Im August 1888 wird ein Schulvorst
and gewählt, alles Bauern: Bekemeier (Orbke), Gehring (Jerxen), Niemeier (Orbke), Brinkmeyer (Jerxen), Meier (Jerxen), Beine (Jerxen). Pastor Karl Sturhahn aus Heiden erhält den Vorsitz, aufgrund seines Amtes.
Die Baugenehmigung erteilte das Konsistorium im Herbst 1888. Den Bauauftrag erhält Hofzimmermeister C. Friedrich Gehring.

Im August 1890 informierte Pastor Sturhahn das Konsistorium über die Fertigstellung der Schule (ein Klassenraum und zwei Räumen als Lehrerwohnung). Auf dem Grundstück befand sich ein Spielplatz und ein Baumhof mit Erlen, der bis zum Bauernhof von Kordhanke, dem heutigen Brinkmann-Hof reichte.
Am 15. Oktober 1890 erhielt Heinrich Schacht die Stelle als Hauptlehrer. Schacht war Lehrer in Veldrom. Als bekannter Vogelkundler hatte er den Spitznamen „Vogel-Schacht“.
Am 16. Oktober 1890 erfolgte die Einweihung der Jerxer-Elementarschule. Die Weiherede hielt der aus Bayern stammende Pfarrer und Konsistorialrat Otto Thelemann (1828-1898). Pastor Sturhahn führte Lehrer Schacht in sein Amt ein, gefeiert wurde im Gasthof Belfort (LZ, 18. Okt. 1890).

Mehrmalige Schulerweiterungsbauten folgten. Das alte Schulgebäude war zu klein geworden. Ende der 80ziger Jahre taten sich die Jerxen-Orbker Vereine zusammen, um die "Alte Schule" zum Dorfgemeinschaftshaus, kurz "Vereinshaus" umzubauen. Die Mitglieder der Vereine leisteten rund 800 Stunden Eigenarbeit. Die Eröffnungsfeier und Übergabe durch den damaligen Detmolder Bürgermeister Friedrich Vogt fand am 23. April 1989 statt. 1999 wurde das Vereinshaus von den Mitgliedern renoviert, die Stadtverwaltung ließ neue Fenster einbauen. 2012 renovierten der Heimatverein Jerxen-Orbke und die "Alten Herren vom SVE" Räumlichkeiten unter dem Dach.


Nachzulesen in: "Ein Dorf schreibt Dorfgeschichte(n): Jerxen-Orbke in Lippe", Geschichte der Oetternbachschule S. 114 ff; Geschichte des Vereinshaus und der Jerxen-Orbker Vereine S. 134 ff.
 

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   Lipp. Landeszeitung 5.Januar 1990  

lipp. Lieder
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Schützen
Lipe Detmold
Platt

Liedtext Als die Römer frech geworden

Das Lied erzählt die Geschichte der Varusschlacht im Teutoburger Wald.

Als die Römer frech geworden, sim se rim sim sim sims sim,
zogen sie nach Deutschlands Norden, sim se rim sim sims sim sim,
Vorne mit Trompetenschall, tä te rät te tärä

Ritt der Gen´ralfeldmarschall, tä te rät te tärä
Herr Quintilus Varus, wau wau wau wau wau wau
Herr Quintilus Varus, Schnäderädäng täräng täng täng

In den Teutoburger Wald, sim se rim sim sim sims sim,
Huh ! Wie pfiff der Wind so kalt, sim se rim sim sims sim sim,
Raben flogen durch dir Luft, tä te rät te tärä
Und es war ein Moderduft, tä te rät te tärä
Wie von Blut und Leichen, wau wau wau wau wau wau
Wie von Blut und Leichen, Schnäderädäng täräng täng täng

Plötzlich aus der Waldes Duster, sim se rim sim sim sims sim,
Brachen kampfhaft die Cherusker, sim se rim sim sims sim sim,
Mit Gott für König und Vaterland, tä te rät te tärä
Stürzten sie sich wutentbrannt, tä te rät te tärä
Auf die Legionen, wau wau wau wau wau wau
Auf die Legionen, Schnäderädäng täräng täng täng

Weh, das war ein großes Morden, sim se rim sim sim sims sim,
Sie erschlugen die Kohorten, sim se rim sim sims sim sim,
Nur die röm´sche Reiterei, tä te rät te tärä
Rettete sich in das Frei´, tä te rät te tärä
Denn sie war zu Pferde, wau wau wau wau wau wau
Denn sie war zu Pferde, Schnäderädäng täräng täng täng

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Varusschlacht
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Liedtext - Zu siebzig da zogen die lippischen Schützen

1870-1871 Deutsch Französischer Krieg


 

Zu Siebzig da zogen wir lippischen Schützen
Nach Frankreich hinein um das Vaterland zu schützen

Zum Truderidera, Und zum Truderidera,
Und zum Truderidara, Und die Lipper die sein da.

Sie zogen wohl aus mit dat schwere Geschütze
Jungedi, wie dat hagelt, wie dat wettert, wie dat blitzet

Und als sie wohl kamen an dat lütge, lütge Horn
Da hatten sie schon ihre Fahne verlohrn

Doch zogen sie lustig und guter Dinge
Von Lage nach Detmold und von Detmold nach Lippspringe

Mensch hat denn keiner den Fähnrich gesehen
Man weiß ja gar nicht wo der Wind her tut weh’n

Und als sie dann kamen durch das schöne Städtchen Schlangen
War Hillgenschröders Fritze schon’n Schuß los gegangen
(Gesprochen: Mensch Fritze, wie konnze bloß?
Och, is mich einfach los gegangen!)

Und als sie dann kamen an dat heilige Paderborn
Bekiegen sie de Nonnen, von hingen und von vorn

Un as dann dör Diälbrügge toch dann de Meute
Do han de eisten Kerls all Blosen anne Foite

Und als sie dann stapften durch Ostenland
Da fielen vor Schreck die Fliegen von der Wand

Und als sie dann kamen nach Sudhagen hinein
Da kehrten sie erstmal bei Blienerts ein

(Gesprochen: Kann natürlich auch Ewers gewesen sein,
das wußten sie hinterher nicht mehr so genau)

Und als sie dann kamen nach Gützel (Gütersloh) hinein
Da dachten sie schon die Dalke wär der Rhein

Und als sie dann kamen durch die qualmige Stadt Essen
Da ham se ihren mitgebrachten Pickert aufgegessen

Und als sie wohl kamen an den freien deutschen Rhein
Da täten die rheinischen Mädchens sich freun

Sie meinten, dat wären die Steiermärker Schützen
Von wegen ihre roten Striemen annen Büxen

Und als sie marschierten durch da Koblenzer Tor
Das sagten sich die Leute ganz leise in das Ohr

Die Franzosen die schießen so ins Blaue hinein
Die bedenken wohl gar nicht, daß da Leute könnten sein

In unserer Festung da war es ja doch ganz schön
Da konnte man den Feind durch diese Gucklöcher sehn

Und schlich sich mal so ein Feind herein
Denn konnte man noch laut im Hilfe schrein

Und bei der Leipziger Völkerschlacht
Da hätten wir beinah ein‘ Gefangenen gemacht

Wer schleicht denn da im Busch herum?
Das ist doch wohl nicht der Napoleum?

(Gesprochen: wie schreibt man denn „nusavong,
vusaweh, un isser weg?“ Ich kann nämlich kein französisch.)

Und als sie wohl kamen in das Frankreich hinein
Da tat der Krieg schon zu Ende sein

Und als sie wieder kamen in das liebe Vaterland
Da reichten sich die Leute vor Freude gleich die Hand.

Da kippten se sich erstmal gewaltig einen rein
Und gründeten nen Kieger-Gedenkverein

Text und Musik: Verfasser unbekannt –
zuerst in der 1912 von Karl Wehrhan und Friedrich Wienke herausgegebenen Sammlung „Lippische Volkslieder“

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Die-Lippischen-Schutzen
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Liedtext - Lippe Detmold eine wunderschöne Stadt

1808 - 1815 Befreiungskriege


 

Lippe-Detmold, eine wunderschöne Stadt,
Darinnen ein Soldat.
Ei, der muß marschieren in den Krieg
Wo die Kanonen stehn

Und als er in diese große Stadt reinkam,
Wohl vor des Hauptmanns Haus
der Hauptmann schaut zum Fenster raus
„Mein Sohn bist du schon da?“

„Na, dann geh mal gleich zu deinem Feldwebel hin
Und zieh den Blaurock an!
Denn du mußt marschieren in den Krieg,
Wo die Kanonen stehn.“

Und als er in die große Schlacht reinkam
Da fiel der erste Schuß
Da liegt er nun und schreit so sehr
weil er getroffen ist

„Ach, Kam´rad, liebster Kam´rad mein
Schreib einen Brief nach Haus
Schreibe du, schreibe du an meinen Schatz
Daß ich getroffen bin!“

Kaum daß er diese Wort hatt getan
Da fiel der zweite Schuß
Da liegt er nun und schreit nicht mehr
Weil er erschossen ist

Als das der General erfuhr,
Da rauft er sich den Bart
„Womit soll ich führen meinen Krieg
Weil mein Soldat ist tot!“

Kaum hat er diese Worte ausgesagt
Da fiel der zweite Schuss
Ei da liegt er nun und schreit nicht mehr
Seine Seele ist bei Gott

Der ihn erschaffen hat

Die ab 1842 aufgekommene Fassung des Textes bespöttelt die deutsche Kleinstaaterei und ihre Fürsten

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Lippe-Detmold
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  • Wo weer dat mal mit plattdüüt?

  • en Snupperkurs

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